Planung eines Layouts

Die Planung eines neuen Aquariums bedarf mehrerer Überlegungen. Die vorerst wichtigsten sind wohl die Wahl der Größe des Beckens, die der Beckengröße entsprechende Beleuchtung und Filterung, Heizung, CO2-Versorgung und sonstiger Technik. Auf die Planung und Anschaffung dieser grundliegenden Dinge möchte ich hier aber gar nicht tiefer eingehen, sondern die Planung des Layouts in den Vordergrund stellen. Denn auch hierzu müssen wohlüberlegte Anschaffungen getätigt werden, die vielen Leuten häufig nicht ganz bewusst sind bzw. bei den Vorüberlegungen nicht ausreichend genug betrachtet werden.

Hier möchte ich einige Punkte aufzählen, die ganz allgemein bei jeder Layoutplanung egal welcher Art betrachtet werden sollten. Natürlich sind das nur Hilfestellungen, es könnte aber hilfreich sein sich davon etwas im Hinterkopf zu behalten.

 

 

  1. Der erste, sehr wichtige Punkt ist die Wahl des Substrates, denn Bodengrund ist nicht gleich Bodengrund. Grundprinzipiell kann man mit jedem Substrat schöne Ergebnisse erzielen, man muss nur wissen wie. Zum einen gibt es die aktiven Substrate (gebranntes Lehmgranulat), sogenannte Soils, die mehrere für die Pflanzen- und Fischpflege zuträgliche Eigenschaften haben, wie z.B. die Senkung des PH- und KH-Werts, was beispielsweise viele tropische Pflanzen und Fische sehr willkommen heißen, oder die Speicherung von Nährstoffen. Die meisten auf dem Markt befindlichen Soils unterscheiden sich in ihren grundliegenden Eigenschaften, angefangen bei der Körnung und Farbe des Substrats, über die Bindungsfähigkeit von Kationen bis hin zur Nährstoffspeicherung bzw. ob das Soil vorgedüngt oder nicht vorgedüngt ist. Soils sind meistens teurer als die „klassischen“ Bodengründe wie einfacher Sand oder Kies. Auch hiermit lassen sich wunderbare Aquarien gestalten und anspruchsvolle Pflanzen pflegen, jedoch ist die Düngung anders zu handhaben als bei Soils. Die meisten Sand- und Kiessorten beeinflussen zum Beispiel Wasserparameter wie PH- und KH-Wert nicht. Ein wenig Hintergrundwissen ist bei der Wahl des Substrats sicherlich hilfreich, besonders wenn man die positive Eigenschaften eines Bodengrunds nutzen möchte. Natürlich kommt es auch immer etwas auf das Layout an das man aufbauen möchte. Ich für meinen Teil kombiniere mehrere unterschiedliche Substrate, je nach Bereich, im Layout. Jeder sollte da seine eigenen Erfahrungen machen.
    Egal ob Soil, Kies oder Sand, das Substrat sollte im Hintergrund des Beckens immer höher als im Vordergrund aufgeschüttet werden. So ist später die Bepflanzung auf ganzer Breite des Beckens sichtbar, ausserdem ist damit ein Grundmaß an Tiefe geschaffen. Im Vordergrund sollte Substrat immer eine Schütthöhe von ca. 5cm betragen, damit die Pflanzen vernünftig wurzeln können. Die Steigung nach hinten kann, je nach Geschmack, steiler oder flacher sein, aber um die 20° würde ich schon einplanen. Eine Sache ist jedoch sehr wichtig… egal welchen Bodengrund man verwendet, man sollte genug davon zur Hand haben. Es kommt leicht vor, dass doch noch was mehr Substrat aufgeschüttet oder eine Lücke aufgefüllt werden muss, und es gibt nichts ärgerlicheres als in diesem Moment nicht genügend passendes Substrat zur Verfügung zu haben.
  2. Der zweite und im Sinne dieser Seite wichtigeste Punkt ist das Hardscape. Egal ob Steine oder Holz, wichtig sind die Proportionen des Hardscapes zueinander und zum Becken, in dem man beabsichtigt diese Materialien zu verwenden. Natürlich sollte man auch darauf achten, dass die Form, Struktur und Farbe des Hardscapes facettenreich und natürlich ist und in Kombination miteinander attraktiv wirkt, doch darf man dabei nicht die Größenrelationen vergessen. Hardscape muss eine gewisse Größe haben um in einem Becken wirken zu können, durch zu kleines Hardscape geht ganz einfach der Eindruck von Größe verloren, ausserdem wird ein Becken mit zu wenig bzw. zu kleinem Hardscape schnell uninteressant, da ein markanter Blickfang fehlt. Pflanzen sollten auch immer mit berücksichtigt werden, da diese mit der Zeit in die Höhe und Breite wachsen und somit einen Teil des Hardscapes verdecken oder überwuchern werden. Natürlich lässt sich nicht eindeutig sagen, wie groß genau ein Stein oder eine Wurzel sein muss, um in einem Layout zu bestechen, da ganz einfach jedes Layout einzigartig und dessen Gestaltung somit individuell ist. Schönheit liegt nun mal im Auge des Betrachters.Ein häufig gemachter Fehler ist die Verwendung von zu kleinem oder zu wenig Hardscape. Oft werden die einzelnen Elemente auch unstimmig und unnatürlich aufgestellt. Dabei ist es eigentlich um so einfacher ein stimmiges Gesamtbild zu schaffen, desto größer das Hardscape ist. Genau das ist der Punkt. Viele Leute machen es sich anfangs unnötig schwer, weil sie zu kleines Hardscape verwenden. Klar, der Preis für gutes Hardscape kann schnell in die Höhe gehen, weshalb davor zurückgeschreckt wird sich auf einen Schlag große Mengen Hardscape zuzulegen. Ab und an lässt sich aber auch im Wald oder in Flussbetten erstklassiges Gestein oder Holz finden, womit sich kostengünstig schöne Layouts gestalten lassen. Doch ob gekauft oder gesammelt, nur großes Hardscape alleine schafft noch kein Layout, es schafft eine Basis. Um ein komplettes und stimmiges Layout aufzubauen braucht man neben dem Haupthardscape auch kleinere Steine und Hölzer unterschiedlicher Größe, die das Gesamtbild ergänzen.
    Weitere Tipps und Tricks zur Planung und zum Aufbau unterschiedlicher Layoutvarianten finden sie bald unter der Rubrik How to do.
  3. Der dritte und ein für die Gestaltung und Entwicklung des Layouts maßgeblicher Punkt ist die Bepflanzung. Durch ein mittlerweile breites Spektrum an im Handel oder Internet erhältlichen Aquarienpflanzen sind der Bepflanzung eigentlich kaum Grenzen gesetzt. Tagtäglich kommen neue Pflanzen hinzu, womit sich ständig neue Möglichkeiten auftun. Die Bepflanzung eines Aquariums ist ein großes Thema mit dem viele andere Themen einhergehen und bei dem es viel zu beachten gibt wie z.B. Ansprüche der Pflanzen, Düngung, Microflora eines Aquariums u.v.m. Zu diesen Themen habe ich eine persönliche Auswahl guter Seiten in der Rubrik Sammelsurium zusammengestellt. Allgemeine Tipps und Tricks zur Bepflanzung eines Layouts finden sie in der Rubrik ‚How to do‘ unter „Bepflanzung“.

Die wichtigsten Punkte, auf die man bei der Planung und Anschaffung von Einrichtungsmaterial achten sollte, sind hier nochmal kurz zusammengefasst:

  • Im vorhinein lieber etwas mehr besorgen, als im entscheidenden Moment nicht genug zur Verfügung zu haben. Das gilt für Bodengrund, Hardscape und Pflanzen.
  • Unterschiedlich große Stücke Hardscape besorgen, gilt sowohl für Holz als auch für Stein. Nur große Steine beispielsweise wirken unnatürlich, wenn man nicht noch ein paar mittlere und kleinere Steine um sie herum platziert.
  • In einem Layout möglichst gleiches Gestein und gleiches Holz verwenden. Mehrere unterschiedliche Stein- und/oder Holzsorten (unterschiedliche Oberflächen, Formen, Farben, etc.)  in einem Layout sehen unnatürlich aus.
  • Je nach Layout sollte Stein möglichst schroff, zerklüftet, kantig gebrochen und facettenreich sein. Zu gradlinige Bruchkanten oder glatte Oberflächen wirken in Landschaftslayouts oder Iwagumis leicht unpassend.
  • Jeder Stein und jede Wurzel hat seine „Schönste Seite“. Diese sollte man versuchen zu nutzen, ob solitär oder in Kombination mit anderem Hardscape.
  • Grade Linien und Kanten, im schlechtesten Fall senkrecht oder waagerecht, sehen häufig unnatürlich aus.
  • Schon am Anfang bei der Layoutplanung Gedanken zu Hardscape in Kombination mit der gewünschten Bepflanzung machen. Eine grob gezeichnete Layoutskizze kann schon helfen, um einen stimmigen Hardscape- und Bepflanzungsplan zu erstellen.
  • Entlang des Hardscapes immer eine imaginäre „Pflanzengrenze“ vorstellen. Feine Bodendecker wie z.B. Hemianthus calitrichoides „Cuba“, kurz HCC, wachsen ungefähr 3cm hoch. Diese 3cm werden später vom Hardscape nicht mehr zu sehen sein, wodurch das Hardscape wiederum kleiner wirkt.