Moosmatsch Methode

Im Aquascaping sieht man häufig sehr natürlich wirkende, flächendeckend mit Moos bewachsene Steine und Wurzeln. Der ein oder andere mag sich schon mal gefragt haben, wie man so einen schönen, gleichmäßigen Mooswuchs hinbekommen kann. Dafür gibt es mehrere Möglichkeiten. Der einfachste und in meinen Augen beste Weg dafür ist die „Moosmatsch Methode“.

Vorweg sei gesagt, die Moosmatsch Methode ist eine Technik, die man am besten während eines Drytsarts anwendet, da das Moos emers, also nicht unter Wasser, an Oberflächen anwachsen soll. In einem mit Wasser gefüllten Aquarium lässt sich diese Technik schlecht bis gar nicht umsetzen. Für Paludarien oder Terrarien ist diese Technik natürlich ebenfalls gut geeignet. Der Begriff „Moosmatsch Methode“ ist auch keine offizielle Bezeichnung, ich nenne diese Technik nur gerne so. Im großen, weiten Internet wird man sicherlich Beschreibungen derselben oder einer ähnlichen Technik unter anderem Namen finden können.

Bild zu den Punkten 1) und 2): Die Schritt für Schritt Zubereitung von Moosmatsch mit Fissidens fontanus

Alles in allem ist diese Technik schnell erklärt. Moos zerkleinern, auf Oberfläche auftragen, die moosbedeckte Oberfläche nicht austrockenen lassen, ein paar Wochen warten. Der Rest erledigt sich von ganz alleine. Und jetzt die etwas detailliertere Beschreibung beruhend auf meinen eigenen Erfahrungen.

  1. Als erstes muss das Moos zerkleinert werden. Da gibt es natürlich jede Menge Wege und Möglichkeiten. Ich persönlich benutze ein flaches Glas und eine Schere. Moos ins Glas und mit der Schere so lange schneiden, bis das Moos mehr nach Matsch als nach Pflanze aussieht. Man kann es auch mit einem Messer und einem Schneidebrettchen versuchen. Die Lösung mit dem Glas macht aber weniger Dreck.
  2. Das zerkleinerte Moos lässt sich später besser auftragen, wenn man etwas Wasser dazu gibt. Ich mache immer noch ein wenig Soil, welches ich zwischen den Fingern zerreibe, mit ins Glas. Die Mischung aus Moos, Soil und Wasser gut vermenge. Dabei entsteht im wahrsten Sinne „Moosmatsch“. Durch das staubartig zerriebene Soil wird die Mischung noch etwas matschiger, ein wenig klebriger. Dadurch haftet der Moosmatsch besser an Oberflächen an.
  3. Die zu bewachsende Oberfläche sollte vor dem Aufbringen des Mooses befeuchtet werden (z.B. mit einem Wasserzerstäuber). Das erleichtert das Verteilen des Mooses und man muss später nicht mehr so intensiv befeuchten.
  4. Der Moosmatsch lässt sich leicht mit den Fingern auf der zu bewachsenden Oberfläche verteilen, einfach ein wenig auf die Fingerspitze nehmen und halbwegs gleichmäßig verreiben. Wem die Matscherei mit den Fingern zu dreckig ist kann Einweghandschuhe anziehen oder einen Löffel oder Pinsel zur Hilfe nehmen.
  5. Nachdem das Moos wie gewünscht verteilt ist, sollten die eingeriebenen Stellen noch mal vorsichtig nachbefeuchtet werden. Den Wasserzerstäuber hierfür auf die feinste Stufe stellen die möglich ist. Mit einem zu harten Wasserstrahl würde man sich den Moosmatsch gleich wieder von den Steinen spülen.

Bild zu Punkt 4): Den Fissidens Moosmatsch auf Oberflächen verteilen

Ab diesem Punkt beginnt der Drystart. Das Aquarium sollte beleuchtet sein und mit handelsüblicher Frischhaltefolie abgedeckt werden, um im Aquarium dauerhaft ein feucht warmes Klima zu schaffen. Nach ca. 4-5 Wochen sollten die meisten Moosarten angewachsen sein und sich beim Befüllen des Aquriums mit Wasser nicht mehr (oder zumindest nur teilweise) vom Hardscape lösen. Bei richtiger Pflege des Mooses und einer Grundversorgung mit Licht und Nährstoffen sollte sich innerhalb weniger Wochen an den bestrichenen Stellen eine schöne Moosdecke entwickeln. Die Moosmatsch Methode funktioniert mit nahezu jedem tropischen / subtropischen Moos, mit einigen besser, mit anderen schlechter. Riccardia beispielsweise würde ich bei der Moosmatsch Methode nicht verwenden, da man dieses Moos wesentlich besser direkt mit dem Finger auf rauhen Oberflächen verreiben, bzw. in Spalten und Lücken stopfen kann. Fissidens oder Vesicularia sind widerrum Moose die sich für die Moosmatsch Methode wunderbar eignen.

Wie bereits angesprochen werden sich im Internet andere, ähnliche Techniken finden lassen. Eine davon beinhaltet das Vermischen des zerkleinerten Mooses mit Joghurt. Diese Methode habe ich selber noch nicht ausprobiert, jedoch vielfach gelesen, dass der Joghurt nach gewisser Zeit anfing zu schimmeln oder das damit vermischte Moos einging. Solche Erfahrungen habe ich mit der Moosmatsch Methode noch nicht gemacht. Wenn man sich an die hier beschriebene Vorgehensweise der Moosmatsch Methode (in Kombination mit einem Drystart) hält, sollte das problemlos bei jedem der es gerne ausprobieren möchte funktionieren.

Noch kurz am Rande… Wenn man das Moos gedenkt in einem Aquarium, also unter Wasser, zu pflegen, sollte man natürlich Moose verwenden, die auch unter Wasser gedeihen können. Die Moosmatsch Methode funktioniert auch mit heimischen Moosen, diese sind aber für den Wuchs unter Wasser oder in tropischem Klima nicht geeignet und würden nach kurzer Zeit eingehen.