Bepflanzung

Lange Zeit war die Bepflanzung eines Aquariums darauf reduziert ein wenig Grün ins Spiel zu bringen, und das möglichst anspruchslos und pflegeleicht. Im Aquascaping haben Pflanzen in vielerlei Hinsicht eine zentrale Rolle. Zum einen sollen sie dem Layout eine lebendige Farbe und ein natürliches Aussehen geben, zum anderen kann man mit ihnen in der richtigen Anordnung aber auch den Eindruck von Größe und Tiefgang eines Layouts maßgeblich beeinflussen. Wegen der unterschiedlichen Blattformen, Wuchsgrößen und Farbtönen der breiten Palette von Aquarienpflanzen lässt sich eigentlich fast jedes Überwasserszenario zumindest annähernd nachbilden bzw. eindrucksvolle Phantasielandschaften gestalten. Doch auch hierfür sind gewisse Grundkenntnisse und Erfahrungen notwendig, einfach drauf los funktioniert häufig nicht bzw. hat nicht den gewünschten Effekt. Da sich diese Seite hauptsächlich um die Einrichtung und Gestaltung von Aquarien dreht, werde ich den sehr großen Themenbereich der korrekten Pflanzenpflege, Düngung und Microflora eines Aquariums an dieser Stelle auslassen und nur auf die Wahl und Anordnung von Wasserpflanzen im Layout eingehen. Zu den zuvor genannten Themen finden sich jedoch sehr viele gute Foren und Ratgeber im Internet. Eine persönliche Auswahl guter Seiten finden sich aber in der Rubrik Sammelsurium.

Vorweg soll gesagt sein, dass sich natürlich jedes Aquarium nach belieben bepflanzen lässt, jeder hat seinen ganz eigenen Geschmack und den persönlichen Vorlieben sind keine Grenzen gesetzt. Die hier genannten Bepflanzungstipps dienen lediglich der Unterstützung zur Schaffung von räumlicher Tiefe und natürlichem Aussehen, und das ist auf kleinem Raum wie in einem Aquarium machmal trickreich.

Tiefenwirkung
Zur künstlichen Schaffung von Tiefe im Aquarium kann man eine ganz einfache Regel anwenden. Diese lautet  „Pflanzen mit größeren Blättern nach vorne, Pflanzen mit kleineren Blättern nach hinten“. Natürlich muss man sich daran nicht halten, es kann auch gut aussehen in den verschiedenen Bereichen des Layouts mit unterschiedlich großen Pflanzen Abwechslung und Brüche zu schaffen. Aber dieser einfache Trick schafft mit wenigen Mitteln einfach und eindrucksvoll Tiefenwirkung. In Kombination mit Stilelementen wie z.B. einem sich nach hinten verjüngendem Weg kommt dieser Trick richtig zur Geltung. Ein weiterer, einfacher Trick zur Unterstützung der Tiefenwirkung ist die Anordnung der Pflanzen nach Farben. In Layouts mit perspektivischer Wirkung, bestenfalls mit Erhöhungen im Hintergrund, kann man im Vordergrund hellere und im Hintergrund dunklere Pflanzen (oder auch andersrum) setzen.

Wuchsverhalten Moos
Ganz wichtig zur Schaffung von Natürlichkeit im Layout ist Moos. In der Natur findet man Moose in den Bergen, auf flachen Ebenen, an Küsten und in jedem Wald. Somit ist Moos, zumindest für mich, fester Bestandteil jedes Layouts. Um Moose im Aquarium möglichst natürlich aussehen zu lassen braucht es regelmäßige Pflege. Die unterschiedlichen Moosarten verhalten sich geringfügig unterschiedlich in ihrem Wuchsverhalten, ein paar Dinge lassen sich aber allgemein zur Pflege festhalten.

  1. Wenn man Moos einfach wachsen lässt bildet es dichte Polster, die an Oberflächen von Hardscape nicht vernünftig anwachsen werden, da die tieferen Schichten des Mooses nicht mehr ausreichend mit Licht und Nährstoffen versorgt werden. Man muss das Moos dann also mit Hilfsmitteln wie Bind- oder Nylonfaden befestigen oder mit Gegenständen wie Steinchen beschweren.
  2. Wenn man Moos naturnah an Hardscape entlang wachsen lassen möchte muss man es regelmäßig stutzen. Wegen der flachen Polster kann das Moos besser mit Licht und Nährstoffen versorgt werden. Da das Moos nicht in die Höhe wächst „kriechen“ die Triebspitzen über das Hardscape und wachsen dort fest.
  3. Das Wachstum der meisten Moose wird beeinflusst durch die Intensität der Beleuchtung. Bei viel Licht wachsen Moose kompakter und neigen eher zum kriechenden, klettenden Wuchs an Oberflächen. Bei wenig Licht wachsen Moose zwar auch an Oberflächen fest, es dauert aber länger und sieht auch nicht so dicht aus. Ausserdem wirkt der Wuchs allgemein sträniger und nicht so kompakt.

Wuchsverhalten Rosettenpflanzen
Stark wurzelnde Rosettenpflanzen, wie beispielsweise Pflanzen der Gattung Cryptocoryne oder Echinodorus, lassen sich in ihrem Wuchs beeinflussen, in dem man den Wurzelwuchs kontrolliert. Das ist recht einfach. Man nehme einen kleinen, geschlossenen Topf, in dem man die Pflanze einpflanzt, und setze diesen Topf samt Pflanze ins Aquarium. Der Topf kann in seiner Größe im Verhältnis zur Pflanze variieren, sollte aber nicht all zu groß gewählt werden. Vor dem Einsetzen der Pflanze in den Topf müssen die Wurzeln gestutzt werden. Dadurch, dass sich die Wurzeln nicht voll entfalten können (und das kann bei den beiden genannten Pflanzenarten schnell die komplette Fläche des Aquariums betreffen), bleiben die Pflanzen kleiner und lassen sich somit auch in kleineren Becken einsetzen. Mit dieser Methode lassen sich auch in normalen Sand- oder Kiesböden Pflanzen kultivieren, die nährstoffhaltigere Böden benötigen. Dazu den Topf beispielsweise mit Soil befüllen und die Pflanze darin einsetzen.

Bodendecker
Flächendeckend wachsende Pflanzen, also Bodendecker, sind im Aquascaping sehr beliebt und bilden häufig die primäre Bepflanzung in einem Scape. Es stehen mehrere bodendeckende Pflanzen zur Auswahl die alle einer gewissen Pflege bedürfen um einen optimalen und schönen Wuchs zu erreichen. Die spezielle Pflege der beliebstesten und gängigsten Bodendecker ist in den folgenden Punkten näher beschrieben.

Wird fortgesetzt…