Kreativität. Vielseitigkeit. Ruhe. Natürlichkeit. Schönheit. Entspannung. Vorfreude. Das und noch mehr ist Aquascaping.
Aquascaping ist ein Begriff, der in der Aquaristik mehr und mehr an Gewicht gewinnt. Doch, was ist Aquascaping eigentlich? Es ist eine neue, kunstvolle Form der Aquaristik die mit dem angestaubten Image der klassischen Aquaristik fast nichts mehr gemein hat. Viele Leute denken bei Aquaristik wohl immer noch an „Viele bunte Fische“ in einem mehr oder weniger attraktiv gestalteten Aquarium, was natürlich auch seinen Reiz haben kann. Im Aquascaping hingegen versucht man naturnahe Traumlandschaften zu gestalten, die Ruhe, Gelassenheit, Frieden und Schönheit ausstrahlen. Der Besatz soll sich in diese Landschaft einfügen und das Gesamtbild harmonisch ergänzen. Der Fokus liegt somit mehr auf der Gestaltung einer harmonischen Unterwasserlandschaft. Ein schön gestaltetes Aquascape mit passendem Besatz ist ein wirklich eindrucksvoller Blickfang der schnell zum Mittelpunkt eines Raums werden kann.
Das Aquascaping hat seinen Ursprung in Japan, entstanden aus der Garten- und Landschaftskunst Bonsai, was soviel bedeutet wie „Bepflanzte Schale“. Fasst man es simpel zusammen, so bestrebt die Lehre dieser Kunst ein harmonisches Zusammenspiel der Naturelemente, sprich, der Baum, der Stein, das Wasser und die Schale (die Schale sinnbildlich für den Menschen) müssen im Einklang miteinander sein. Diese Lehre kann eigentlich mehr oder weniger aufs Aquascaping übertragen werden. Leicht abgewandelt ist dieser simple Leitsatz für mich persönlich sogar sehr wichtig. Denn Aquascaping ist in meinen Augen nicht einfach nur die Anordnung von Stein, Holz und Pflanzen. Für mich ist es vielmehr ein Gefühl und Verständnis von Natur und die Schaffung von etwas Schönem. Das altjapanische Schönheitskonzept Wabi Sabi, welches auch die Kunstform Bonsai stark prägte, beschreibt diese Form der Schönheit und Natürlichkeit sehr treffend. Etwas Schönes ist nicht perfekt, von der Zeit berührt, schroff und kühl, aber genau durch diese Eigenheiten natürlich, beruhigend und harmonisch. Ein gutes Beispiel hierfür sind japanische Steingärten.
Letztendlich ist Aquascaping eine Art neue Kunstform, der in puncto Kreativität und Vielfalt kaum Grenzen gesetzt sind. Zum erfolgreichen Gestalten eines schönen Layouts bedarf es ein wenig Talent ,Hingabe und ein Auge für das Natürliche. Zum Pflegen eines solchen, so dass sich die Bepflanzung in die gewünschte Richtung entwickelt und am Ende ein gesundes, naturnahes Aquarium das Ergebnis ist, gehört allerdings auch ein wenig Basiswissen und Erfahrung dazu. Die Einrichtung von Aquarien ist somit die eine Sache, der langzeitige Betrieb eine Andere. Das Internet bietet mittlerweile sehr viele Informationen rund um die komplette Thematik der Pflanzenaquaristik und des Aquascapings, und es schadet nicht sich mit ihr ein wenig zu befassen, wenn man an diesem schönen Hobby auch lange Spass haben möchte. Denn entgegen vieler längst veralteten aber leider weit verbreiteten Meinungen ist es wesentlich einfacher ein gesundes, algenfreies Aquarium zu betreiben, als man denkt. Ein paar empfehlenswerte Links rund um die besagten Themen finden sie in der Rubrik Sammelsurium. Es mag auf den ersten Blick nach viel Input aussehen, wahrscheinlich ist es das sogar. Wenn man aber einmal dahinter gekommen ist wie sich die einzelnen Faktoren in einem Aquarium gegenseitig bedingen, so wird man erkennen, dass es eigentlich keine große Kunst ist ein Aquarium sorgenfrei zu betreiben.
Die zunehmende Popularität des Aquascapings in den letzten Jahren hat auch Wettbewerbe auf den Plan gerufen. Mittlerweile gibt es mehrere nationale und internationale Wettbewerbe, die sowohl als Fotowettbewerb, sowie als Live-Wettbewerb ausgetragen werden und Jahr für Jahr neue, hochwertige und inspirierende Layoutvarianten vorführen. Mehrere Links zu ein paar hochwertigen und angesehenen Wettbewerben finden sich in der Rubrik Sammelsurium.